Schülerzeitung der 9. Klasse
Die 9. Klasse hat im Deutschunterricht eine Schülerzeitung verfasst, die wir auf unserem Blog präsentieren dürfen!
INFLATION: Wie geht es unserer Schule damit?
(Von Riikka Moser, Sarah Fröhlich und Milena Bauer)
Wir, die 9.Klasse der Waldorfschule Karl Schubert Graz, wurden im Deutschunterricht dazu aufgefordert uns verschiedene Themen, welche in unserer Schule gerade aktuell sind, zu überlegen, mit denen man eine Zeitung füllen kann. Nachdem wir einige Ideen zusammengetragen hatten, machten wir uns in verschiedenen Gruppen daran, diesen Themen nachzugehen. Dazu mussten wir verschiedene Leute interviewen und uns auf andere Art mit diesem Thema beschäftigen. Riikka Moser beschäftigte sich mit zwei ihrer Mitschülerinnen damit, welche Auswirkungen die Inflation auf unsere Schule hat. Dazu haben wir nach einigen Schwierigkeiten Lucas Kahr im Büro unserer Schule interviewen dürfen.
„Die Inflation hat große Auswirkungen auf unsere Schule, da im Allgemeinen alle Waren und Dienstleistungen teurer geworden sind und gerade als Schule sind die Energiekosten um fast 100% gestiegen, dadurch haben sich die Betriebskosten der Schule verdoppelt. Durch Nachverhandlungen mit dem Land Steiermark ist es der Schule trotzdem gelungen unseren Fördervertrag um die Inflation anzupassen. Bei den Heiz- Energiekosten wird am ehesten gespart, z.B. wurde an der ganzen Schule die Heizung um einen Grad heruntergedreht, darum gebeten nirgends unnötig das Licht brennen zu lassen etc. Seit 1. Jänner 2023 ist der neue Kollektivvertrag für private Bildungseinrichtungen gültig, wodurch alle Lehrer*innen eine Lohnerhöhung von 8% bekommen haben.“
Kaffee verboten für Fünfzehnjährige?
(Von Rosa Achberger)
Die Kaffeediskussion in der 9.Klasse der Waldorfschule Karl Schubert Graz geht weiter.
Die SchülerInnen der 9.Klasse stellen sich schon länger die Frage, ob sie nun, da sie jetzt der Oberstufe angehören, Kaffee in der Schule konsumieren dürfen, sei es selber mitbringen oder in der Küche holen.
Es wurden zwei ihrer LehrerInnen befragt, welche Meinung sie zu diesem Thema haben. Die Antwort der beiden Personen war: „Nein“, doch wirkliche Gegenargumente zum Kaffeekonsum konnten sie den Schüler/Innen nicht geben.
Kaffee sei aufputschend
„Kaffee ist aufputschend“, das war eine der eher wenigen Gründe, welche beide auf die Frage: ,,Warum nicht?“ beantworteten. Die Schüler/Innen sind auch nach dieser Antwort noch nicht zufrieden und werden noch weiter versuchen ins Gespräch mit LehrerInnen über dieses Thema zu kommen. Doch bis dahin werden die Teenager noch etwas warten und erstmals die Entscheidung ihrer LehrerInnen akzeptieren müssen.
Die Baustelle
(von A. Ehrenhöfer, F. Lacher, M. Moser und S. Veitsberger)
Im Sommer 2022 begann die Errichtung eines neuen Gebäudes an unserer Schule. Den ganzen Herbst fand der Schulunterricht parallel zur Baustelle statt. Aber was bedeutet das für die Schulgemeinschaft und welche Vorteile bringt der Neubau mit sich?
Für den Bau eines neuen Turnsaals sowie einiger anderer Räume wurden Teile des großen Pausenhofs abgerissen und auch der Parkplatz ist zumindest für die Dauer der Baustelle gesperrt. Für Unter- und MittelstufenschülerInnen sind die Auswirkungen trotzdem eher gering. Gerade für die Unterstufe gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten wie den Wald oder den Sandspielplatz, wo sie weder vom Lärm noch von anderen Gefahren betroffen sind. In der Mittel- und Oberstufe leiden die SchülerInnen vor allem am fehlenden Sportplatz und am Raummangel in den Pausen. Dazu kommt, dass zumindest die Containerklassen schon von der Lärmbelästigung betroffen sind. Aus diesem Grund ist die Freude über einen neuen Turnsaal bei den meisten groß.
Wir haben Herrn Lukas Kahr, den Geschäftsführer unserer Schule, über die Kosten und Vorteile dieses Neubaus befragt:
Welche Erneuerungen gibt es durch die Baustelle?
„Natürlich einmal den Turnsaal, der mit mobilen Bühnenelementen auch zu einem Festsaal umgewandelt werden kann, dann einen Eurythmiesaal, ebenfalls als kleiner Festsaal verwendbar, und den Verwaltungstrakt.
Es verändert das ganze Erscheinungsbild unserer Schule. Das Gebäude ist Richtung Wald gerückt, das heißt, es wird einen größeren Parkplatz geben. Im bestehenden Gebäude entstehen aus dem jetzigen Festsaal (inklusive Lichtkammer, Umkleide und Sesseldepot) vier Oberstufenklassenräume und zusätzlich noch eine Bewegungszone. Und das Wichtigste: Wir müssen weder andere Turnhallen anmieten noch mit dem Bus hinfahren. So steigt auch die Turnqualität wieder. Auch bei der Ausstattung des Turnsaals erfüllen wir alle Richtlinien.“
Welche Räume kommen in das Gebäude und wie werden sie genutzt?
„In das zweite Untergeschoss kommt die Turnhalle sowie ein Geräteraum, WC-Anlagen und Technikräume. Im ersten Untergeschoss befinden sich dann die Umkleiden für TurnlehrerInnen sowie für SchülerInnen. Außerdem der Eurythmiesaal, ein Abstellraum und ein Reinigungsraum.“
Wie lange wird es dauern bis alles fertig ist?
„Baubeginn war im Juli 2022 und das voraussichtliche Ende wird im Juni 2023 stattfinden. Ab dem Schuljahr 2023/24 sind dann definitiv alle Räume verwendbar! Der Umbau des jetzigen Festsaals ist für den Sommer 2023 geplant und wird voraussichtlich acht Wochen dauern.“
Also hat die Oberstufe im neuen Schuljahr schon ihren eigenen Bereich?
„Genau!“
Wie viel Geld wurde für diese Erneuerungen Ausgegeben?
„Das Gesamtprojekt umfasst ca. 4,2 Millionen Euro.“
Wann dürfen Schüler/innen wieder auf den Sportplatz?
(Von Valentin Hohl, Alexander Galler und Sebastian Müller)
Der Sportplatz ist seit den Sommerferien gesperrt, aber warum? Wir haben nachgefragt.
Seit den Sommerferien ist der Sportplatz gesperrt. Wegen der Errichtung des neuen Gebäudes konnten Schüler und Schülerinnen nicht dorthin. Dies ist auch verständlich, wenn man die Antwort des Geschäftsführers, Lukas Kahr, hört. Dieser sagte: „Es war deswegen nicht erlaubt den Sportplatz zu betreten, weil er im Bereich der Baustelle war.“.
Ein weiterer Punkt war, dass der Ausleger des Krans immer über den Sportplatz schwenkte. Dabei hätte Baumaterial herunterfallen können und schwere Verletzungen verursachen können. Laut Herrn Kahr sollten die Schüler und Schülerinnen voraussichtlich ab Juni dieses Jahres wieder auf den Sportplatz dürfen, eventuell schon früher.
Warum ein Morgenspruch in der Oberstufe?
(von Mirjam Leder und Luca Großauer)
Die neunte Klasse der Waldorfschule Karl Schubert hinterfragt das tägliche Sprechen des Morgenspruches in der Oberstufe. Darum haben wir (Luca und Mirjam, Schülerinnen der neunten Klasse) ein paar Lehrer und andere Oberstufenklassen interviewt.
Für diejenigen, die nicht wissen, was ein Morgenspruch ist: Ab der ersten Klasse wird in der Waldorfschule jeden Morgen vor Unterrichtsbeginn ein Spruch gesprochen. Dieser soll den SchülerInnen dabei helfen vor dem Unterricht zur Ruhe zu kommen.
Wir und die anderen Oberstufenklassen sind der Meinung, dass es in unserem Alter nicht mehr nötig ist diesen Spruch jeden Morgen vorzusagen, da wir dies schon seit vielen Jahren tun und in der Frühe keine Motivation haben, jeden Morgen einen solch langen Spruch zu sprechen. Außerdem leiern wir ihn nur noch herunter oder sprechen ihn nicht mehr wirklich mit. Der Spruch ist außerdem sehr christlich und da es auch Menschen gibt, die nicht an das Göttliche glauben, finden wir das nicht so passend.
Dazu sagten verschiedene Lehrerinnen Folgendes:
Frau Nickel:
Luca und Mirjam: „Sind Sie der Meinung, dass wir in der Oberstufe noch einen Morgenspruch sprechen sollten?“
Frau Nickel: „Das kann man gar nicht so einfach mit Ja oder Nein beantworten. Also, es gibt schon ein Ja, weil ich glaube, dass es gut ist, wenn man den Spruch nicht einfach fallen lässt in der Oberstufe. Das ist ja so etwas wie ein Ritual, und diese Rituale haben für die Menschen einen Wert, eine wichtige Aufgabe eigentlich. Sie geben einem einen gewissen Halt. Der Spruch ist ein gemeinsamer Beginn und er leitet eine gemeinsame Arbeit ein. Man sollte jedoch immer wieder versuchen, dass er nicht nur ein stumpfes Geleier ist, sondern dass man gewisse Bewusstseinsakzente setzt. Man könnte sich aber auch als Klasse einigen, was man anstelle des üblichen Spruches in der Frühe spricht. Man könnte auch mal für drei Wochen versuchen statt des Spruches einfach mal still dazustehen und seine Gedanken zu beobachten. Es ist ja nicht unbedingt notwendig immer den gleichen Spruch zu sprechen.“
Luca und Mirjam: „Ja, genau, wir haben früher auch schon versucht ihn ein bisschen umzuändern, aber jetzt in der Oberstufe haben wir einfach keine Lust und Motivation mehr.“
Frau Nickel: „Ich verstehe, was ihr meint, aber da muss man sich eben überlegen, was man an dessen Stelle setzen könnte.“
Frau Neustifter:
Luca und Mirjam: „Sind Sie der Meinung, dass wir in der Oberstufe noch einen Morgenspruch sprechen sollten?“
Frau Neustifter: „Ja, denn ich finde, dass es ein schönes Ritual ist. Ich kann aber nachvollziehen, dass man das als Jugendliche/r als nervig empfinden kann. Jedoch das kurze Innehalten, das gemeinsame Sprechen und das Zur Ruhe Kommen hat schon einen Sinn.
Mirjam und Luca: „Aber finden Sie nicht auch, dass wir vielleicht einen Spruch sprechen sollten, der nicht so auf das Göttliche bezogen ist?“
Frau Neustifter: „Eine Alternative wäre natürlich ein anderer Spruch. Und das mit Gott kann ich verstehen, aber wenn man jetzt nicht Gott meint, sondern irgendwas Größeres da draußen, das man nicht benennen, sondern nur fühlen kann, dann halte ich dieses Hinwenden schon für ein schönes Ritual.“
Andere Lehrer meinten, dass der Spruch alle Waldorfschulen auf der Welt verbindet, weil er zeitgleich in allen Schulen gesprochen wird und dass man jeden Morgen über das „Ich“ und über uns selbst als Menschen nachdenken sollte. Sie meinten auch, dass wir ihn ja nicht unbedingt jeden Tag sprechen müssen, sondern zum Beispiel nur montags, um mit dem Spruch in die Woche zu starten.
Nun kennen wir die Sicht der LehrerInnen und können besser verstehen, warum wir den Morgenspruch sprechen. Wir werden sicherlich bald einen Kompromiss finden können, der für alle passt.